10 Kriterien an ein gutes Logo
Was ein gutes Logo ausmacht, welche Kriterien zu erfüllen sind und wann es Zeit wird für ein Redesign
Das Logo ist das Gesicht deines Unternehmens und deiner Marke. Es ist das erste Element, das dein Unternehmen nach Außen hin präsentiert. Daher muss das Logo die Eigenschaften deiner Firma in simpler und einzigartiger Form widerspiegeln. Daher sollte ein Logo niemals willkürlich und leichtfertig ausgewählt werden. Darum möchte ich dir 10 Kriterien aufzeigen, die ein richtig gutes Logo ausmachen.
1. Ein richtig gutes Logo ist einzigartig
Schau dir den visuellen Unternehmensauftritt deines Mitbewerbs an. – Und dann lass dir etwas völlig anderes designen.
Kennst du die klassischen Logos von Elektrikern? Du erkennst an dem Blitz im Logo, meist im Schriftzug, dass es sich zwar um einen Elektriker handelt, aber siehst du den Schriftzug auf dem Firmenfahrzeug, bleibt dir nicht mehr in Erinnerung um welches Unternehmen es sich genau handelt.
Ein weiteres Beispiel sind Unternehmen, die sich auf Gesundheit und Bewegung spezialisieren. Du findest in den meisten Logos eine simplifizierte Version einer Person in Bewegung, mit einem Kreis als Kopf und vier ausgestreckten Gliedmaßen. Meist in Grün- oder Blautönen gehalten. Das Logo könnte nicht allgemeiner sein.
Willst du aus dieser Masse herausragen, dann mach etwas völlig Einzigartiges.
2. Sorge für einen hohen Wiedererkennungswert
Die bekanntesten Marken sind mitunter deshalb so bekannt, weil ihr Logo einen hohen Wiedererkennungswert hat. Denk nur mal an die starken Marken wie Apple, Starbucks, Coca Cola… Auch wenn nur die Silhouette davon abgebildet ist, kannst du sie eindeutig erkennen. Diese Logos sind so intensiv geprägt, dass auch bei einer feinen Veränderung, die Erkennbarkeit sofort hergestellt wird.
So ein Logo wird nicht unüberlegt kreiert. Daher: Finger weg von Logo Makern und unpersönlichen Billig-Logo-Plattformen.
3. Ein gutes Logo ist simplifizierte Perfektion
Ein richtig gutes Logo umfasst alle Eigenschaften deiner Firma und wird auf das Minimalistischte heruntergebrochen. Dabei sollte das Logo in seiner Simplizität so komplex und einzigartig wie möglich sein.
Wenn du das Apple Logo nachzeichnen möchtest, ohne es dabei direkt vor dir zu sehen, wird es dir aufgrund der Einfachheit des Logos zwar gelingen, allerdings wirst du es aufgrund seiner Komplexität nicht haargenau treffen. Für eine Kundin habe ich ein Logo kreiert, das zwar symmetrisch scheint, aber keine 100 prozentige Symmetrie aufweist und daher nicht kopierbar ist.
4. Ein gutes Logo ist zeitlos
Dein Firmenlogo ist wie eine Tätowierung. Du möchtest es dein Leben lang behalten. Es soll so ausgearbeitet sein, dass du es am liebsten die ganze Zeit anschauen möchtest, und es überall drauf drucken willst.
So wie in vielen Bereichen, gibt es auch im Grafik Design Sektor Trends, die kommen und gehen. Ein Logo sollte allerdings zeitlos sein.
5. Es ist universal einsetzbar
Es nutzt das schönste Logo nichts, wenn es nur in einer Anwendung funktioniert. Das Logo sollte sowohl in der Online Präsenz wie deiner Website oder deinen Social Media Kanälen wirken, wie auch auf diversen Drucksorten. Es muss druckbar sein, auch wenn es klein ist und im Idealfall lässt es sich auch sticken.
Bevor du an ein neues Logo denkst, überleg dir, wie du es künftig einsetzen möchtest. Es ist nämlich nicht nur wichtig, dass es auf deinen Unterlagen gut funktioniert, sondern es soll genauso gut hervorstechen, wenn du als Sponsor neben vielen weiteren Unternehmen auf einem A6 großen Flyer verewigt wirst.
Das Logo darf also nicht zu dünne Linien aufweisen, die Schrift muss erkennbar sein, auch wenn es klein ist und es müssen Variationen für schwarze, farbige und weiße Untergründe vorhanden sein.
Das Logo darf an sich auch verschiedene Formen annehmen. Im Brand Book wird genau festgelegt, wann z.B. das Icon oberhalb der Schrift und wann es links neben der Schrift verwendet wird.
Prinzipiell gilt auch die Regel, dass keine Verläufe oder Schatten im Logo enthalten sein dürfen. Möchte man diese Effekte trotzdem haben, eignet sich diese Variante nur für Online Anwendungen und es muss weitere druckbare Versionen des Logos geben.
6. Dein Logo muss skalierbar sein
Für mich als Grafik Designer ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Logos als Vektorgrafiken erstellt und verwendet werden. Leider merke ich allerdings immer wieder, dass viele Firmen lediglich eine Version ihres Logos als JPG besitzen.
Was sind Vektoren? JPGs oder PNGs bedienen sich Pixel zur Darstellung. Fotografien werden beispielsweise als Pixelgrafiken ausgegeben. Die Skalierbarkeit ist daher beschränkt, da ein Bild, wenn es zu groß aufgezogen wird, irgendwann verpixelt dargestellt wird. Das kann bei einer Vektorgrafik nicht passieren, da sie nicht mit Pixeln, sondern mit Pfaden dargestellt wird. Daher sind Vektorgrafiken ohne Qualitätsverlust unendlich skalierbar.
Das Logo muss also auf einem USB Stick genauso scharf abbildbar sein, wie auf einer riesigen Hausmauer.
7. Die Wahl der Schrift
Es gibt unendlich viele Schriften und es gibt verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Typografie ist immer noch eines der schwersten Thematiken im Grafischen Bereich, weshalb ein geschultes Auge rasch einen guten Grafik Designer von einem Laien unterscheiden kann.
In diesem kurzen Beitrag die gesamte Lehre der Typografie näherzubringen würde den Rahmen sprengen, also gebe ich ein paar Tipps, welche Fehler zu vermeiden sind:
- Für den Schriftzug des Logos sollten keine Standardschriften verwendet werden.
- Es sollten maximal 2 Schriften kombiniert werden und diese müssen perfekt zueinander passen.
- Schlechtes Kerning kann die Lesbarkeit negativ beeinflussen.
- Und prinzipiell darf nichts verzerrt skaliert werden!
Ist der Schriftzug lediglich ein Teil eines Logos, ist es verkraftbar, wenn der Schriftzug unverändert verwendet wird. Handelt es sich jedoch bei dem Logo rein um einen Schriftzug, sollte dafür eine eigene Schrift entwickelt werden.
Möchte man zuzüglich zu einem eigenen Logoschriftzug einen individuellen Font als Corporate Schriftart verwenden, dann kann man sich diese von einem Typografen entwickeln lassen.
8. Welche und wieviele Farben?
Wie auch bei der Wahl der Schrift, gilt auch bei der Farbentscheidung: Weniger ist mehr!
Ein Logo das aus 1-2 Farben besteht ist meist ausreichend. Zu viele Farben verkomplizieren nämlich weitere Anwendungen.
Warum? Dein Logo muss sowohl negativ auf farbigem oder unruhigem Hintergrund klar erkennbar sein. Das Logo muss ebenfalls in schwarz/weiß funktionieren. Je weniger Farben daher zum Einsatz kommen, desto einfacher ist die Umsetzung bei verschiedenen Gegebenheiten und Untergründen.
Für welche Farben du dich schlussendlich entscheidest ist eine Mischung aus der Farbpsychologie und dem persönlichen Geschmack.
9. Klar erkennbare Branchenzugehörigkeit
Wie schon in Punkt 1 erwähnt, sollte das Logo völlig einzigartig sein. Trotzdem sollte klar erkennbar sein, für welche Branche das Logo steht. Ein Signet für ein Nagelstudio wird anders aussehen als ein Logo für einen Fliesenleger. Dabei ist jedoch die Kunst, ein Logo nach Branchen internen Kriterien zu erstellen, ohne dem Einsatz von klassischen Symboliken.
10. Lass einen Profi ans Werk
Und zu guter Letzt: Mach es nicht selbst. Lass einen Profi ans Werk!
Ein guter Grafiker bringt die langjährige Ausbildung und Erfahrung mit und hat zusätzlich noch den nötigen Abstand zu deinem Unternehmen um von außen klar zu erkennen, wofür du und deine Firma stehst. Ich hatte einige Kunden, die wenig Wert auf ihr Logo legten, als sie ihr Unternehmen gründeten und kamen später drauf, wie wichtig ein professionelles Logo für ihr Geschäft ist. Für ein Redesign ist es nie zu spät. Besser noch, wenn es von Anfang an in professionelle Hände gelegt wird.